Lange Zeit wurden Spiele als trivial und bedeutungslos angesehen und lange hat das Spiel darum gekämpft, den gleichen kulturellen Status wie «legitime» Kunstformen zu erreichen. Erst in jüngster Zeit ist es zum Gegenstand ernsthafter Debatten unter Philosoph:innen, Soziolog:innen und Anthropolog:innen geworden, die seinen Wert und seine Auswirkungen auch in künstlerischer Hinsicht neu bewerten. Ausgehend von diesen Überlegungen schafft Trickster-p einen privilegierten Raum, in dem die Zuschauer und Zuschauerinnen die Dynamik der Komplexität «spielen» und gleichzeitig kollektive Werkzeuge für mögliche Veränderungen aufbauen können.
Das Spielfeld, mit dem durch «The game» interagiert werden kann, ist die zeitgenössische Gesellschaft selbst und insbesondere ihre Beziehung zum Geld und zu den Wirtschafts- und Marktdynamiken, auf denen sie basiert. Geld tritt täglich in das Leben, bestimmt Ängste, Entscheidungen und Sorgen, Geld ist ein Tauschelement, ein Mittel der persönlichen Bestätigung, eine Ressource und gleichzeitig ein Tabu. «The game» versucht auch der Frage auf den Grund zu gehen, ob es nicht auch möglich sein könnte, Kollektivität als Bestandteil individueller Wünsche zu sehen und nicht als Begrenzung derselben?
So, wie konventionelle Theateraufführungen es einem ermöglichen, Leben zu erleben, die man selbst nicht gelebt hat, ermöglicht es das Spiel, Handlungsformen zu erleben, die man allein nie entdeckt hätte. «The game» unterstützt nicht nur bestehende soziale und kulturelle Positionen, es eröffnet die Möglichkeit, sie zu stören und zu modifizieren, und zeigt, wie fliessend Macht sein kann und wie Spielen (auch) bedeutet, die eigene Identität durch das Handeln in Frage zu stellen.
«The game» ist ein partizipatives und generationenübergreifendes Projekt, das sein Publikum einlädt, zusammenzukommen und gemeinsam zu bauen: Kinder ab 9 Jahren, Erwachsene und Senioren, jeder Herkunft und jeden Horizonts sind willkommen.
Die Performancegruppe Trickster-p lotet in ihren Projekten die Grenzen verschiedener Kunstformen aus. Im Laufe der Zeit hat sich ihr Fokus von einer engeren Definition des Theaters hin zu Ausdrucksformen verlagert, die Genregrenzen überschreiten und die aus der Mischung äusserst heterogener künstlerischer Medien resultieren. Zu ihren Werken zählen Performances und Installationen, die in viele Sprachen übersetzt und in mehr als 30 Ländern in Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika aufgeführt wurden. Im Jahr 2017 wurde Trickster-p mit dem renommierten Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet.