Julian Rachlin hat litauische Wurzeln und wuchs in Österreich auf. In den 1980er Jahren machte er als Wunderkind Furore, spielte als jüngster Solist mit den Wiener Philharmonikern unter Ricardo Muti und begann eine atemberaubende Karriere zu entfalten. Julian Rachlin entstammt der russischen Violinschule und wurde von Pinchas Zukerman massgeblich beeinflusst. Sein Violinspiel wird wegen seiner Vollkommenheit, seiner Intensität und poetischen Tiefsinnigkeit weltweit restlos bewundert. Er musiziert mit Künstlern wie Martha Argerich, Gidon Kremer, sowie Mischa Maisky und war Kammermusikpartner des legendären russischen Meistercellisten Mstislaw Rostropowitsch. Schon früh studierte er bei den Stardirigenten Mariss Jansons und Daniele Gatti die Kunst der Orchesterleitung. Stand das Dirigieren anfangs noch im Hintergrund seiner solistischen Tätigkeit, nimmt es in den letzten Jahren stets mehr Raum im vollen Terminkalender des Klassik-Stars ein.
Seit Herbst 2023 nimmt Julian Rachlin die Chefposition des Jerusalem Symphony Orchestra ein. Julian Rachlin wird in Mendelssohns romantischen Violinkonzert sein ganzes Können als Violinist entfalten. Mit Witz und Elan wird Rachlin Rossinis geniale Ouvertüre «Die diebische Elster» dirigieren und in Tschaikowskys persönlichster Sinfonie in f-Moll die ganze Tragik des Lebens dieses Ausnahmekomponisten musikalisch ergründen. Gioachino Rossini war zu Lebzeiten der berühmteste und erfolgreichste Komponist der Welt. Stets unter Zeitdruck, entstand auch die Ouvertüre zu seiner Oper «Die diebische Elster» in Rekordzeit; der Komponist schildert die Entstehung mit seinem unvergleichlichen Humor gleich selbst: «Das Vorspiel zur «Diebischen Elster» habe ich am Tag der Uraufführung in der Scala geschrieben, wo mich der Direktor gefangengesetzt hatte. Ich wurde von vier Maschinisten bewacht, die die Anweisung hatten, meinen Originaltext Blatt für Blatt den Kopisten aus dem Fenster zuzuwerfen, die ihn unten zur Abschrift erwarteten. Falls das Notenpapier ausbleiben sollte, hatten sie die Anweisung, mich selbst aus dem Fenster zu werfen.»
Programm:
Othmar Schoeck
Sommernacht op. 58
Felix Mendelssohn Bartholdy
Violinkonzert
Gioachino Rossini
Ouvertüre «Die diebische Elster»
Peter Tschaikowsky
Fünfte Sinfonie in e-Moll op. 64 MWV 014
Mitwirkende:
Jerusalem Symphony Orchestra
Julian Rachlin, Leitung und Violine