Mathematik & Gehirn: Emotionen und Depressionen verstehen
Die Hirnforschung macht rasante Fortschritte. Ein wichtiger methodischer Ansatz ist die detaillierte mathematische Analyse spezifischer Hirnfunktionen – die komputationale oder berechnende Neurowissenschaft. Was aber kann durch solche mathematischen Ansätze über das emotionale Leben und emotionale Leiden ausgesagt werden? In diesem Vortrag werden zunächst einige wichtige konzeptuelle Ansätze der berechnenden Neurowissenschaft erklärt: die theoretischen und konzeptuellen Fundamente sowie der empirische Ansatz. Im zweiten Teil wird gezeigt, wie durch mathematische Ansätze Einblicke in das Wesen von Gedanken und Emotionen gewonnen werden können. Der letzte Teil konzentriert sich auf Resultate im Bereich der depressiven Erkrankungen. Konkret wird dargestellt, wie sich mithilfe dieser Methoden verschiedene klinisch relevante Prozesse abbilden und vorhersagen lassen – etwa das Ansprechen auf spezifische psychotherapeutische Interventionen oder ein Rückfall nach dem Absetzen von Antidepressiva.
Zum Vortragenden:
Quentin Huys ist Professor für komputationale Psychiatrie an der Division of Psychiatry und am Institute of Neurology des University College London.