Das Gefühl, keine oder zu wenig Zeit zu haben, ist weit verbreitet. Dementsprechend erfahren wir eine rasante Zunahme an Belastungen, die uns krank machen – Stichwort Burnout. Wie kann man das ändern? Nicht so einfach, wie es viele Ratgeber empfehlen – und doch gibt es eine Fülle von Möglichkeiten.
„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen“, hat schon Seneca erkannt. Oft verhalten wir uns gegenüber der freien Zeit aber wie gegenüber einem wilden Tier: wir vertreiben sie („Zeitvertreib“) oder schlagen sie tot, statt innezuhalten, Pausen zu machen und die freie Zeit bewusst und achtsam zu genießen.
Der Vortrag gibt eine Reihe praktischer Anregungen zur „Entdeckung der Langsamkeit“ und der Pausen mitten im Alltag, direkt vor der Haustür, draußen in der Natur und drinnen in der eigenen Wohnung. Er möchte nicht nur Mut zur Langsamkeit, sondern vor allem auch Lust auf Langsamkeit machen, denn Langsamkeit ist der Schlüssel zu einem intensiven Leben und Erleben.
Warum es lebensnotwendig ist, innezuhalten, begründet der ungarische Schriftsteller Béla Balázs so: „Viel Arbeit und keine Zeit zu haben, ist ein Vorwand der Erwachsenen zu ihrer Frivolität. Man verschlampt sein Innenleben, man vernachlässigt und vertuscht seine seelischen Konflikte. Man arbeitet aus Angst vor seiner Seele. Zeit haben, bedeutet, verantwortlich sein, verantwortlich für seine Seele.“
Referent: Dr. Franz Josef Köb, Wirtschaftspädagoge
Veranstaltung der Reihe “Pflege im Gespräch”