Filmreihe zur Sonderausstellung „Tatsachen. Das materielle Erbe des Nationalsozialismus“. Die Filmreihe lenkt den Blick ausgehend von materiellen Erbschaften hin in die emotionalen Tiefen und Untiefen von familiären, und persönlichen Erinnerungs- und Bewältigungsversuchen. Nachfolgende Täter- wie Opfergenerationen müssen ihren je eigenen Umgang mit der NS-Vergangenheit finden.
!!! Am 14.3.: Anschließendes Publikumsgespräch mit dem Regisseur. Moderation durch Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems!!!
Der U.S.-Österreichische Autor & Regisseur Marcus J. Carney bearbeitet in diesem Kinodokumentarfilm die nationalsozialistische Vergangenheit der Familie seiner Mutter. In der Annäherung an die Personen entdeckt er immer tiefere Schichten von Verstrickung und Verdrängung. Während der Dreharbeiten erkrankt die Mutter an Krebs. Mit seiner akribischen Montage von familiärem Foto- und 8mm-Filmmaterial könnte man von einem dokumentarischen Epos sprechen. Die Grenzen zwischen „privat“ und „öffentlich“ verschwimmen zunehmend bei Carneys Einsatz von Archivmaterial, das den Großvater, den er nie kennenlernte, sowie dessen Bruder als Mitglieder der österreichischen Nazi-Elite zeigt. Im Fokus des Kinofilms bleiben die Auswirkungen des Vermächtnisses auf die Kernfamilie, mit der Carney aufwuchs. Das familiäre Trauma ist so explizit wie typisch österreichisch.
„Eine acht Jahre dauernde Langzeitbeobachtung, in deren Verlauf die Großmutter und die Mutter des Filmemachers starben. Am Ende steht die Frage, ob über die Unfähigkeit zu trauern nicht auch die Fähigkeit zu lieben verloren geht.“ (filmdienst.de)
„Das Neubacher Projekt durchleuchtet – als dichte Montage, mit allgegenwärtiger Kamera, Archivaufnahmen und Off-Kommentar – Familien- und Zeitgeschichte bis in die Gegenwart.“ (Der Standard)
„'The End of the Neubacher Project' ist eine Kinoerzählung voller Wucht über eine Familie und ihr Trauma, das über Generationen hinweg spürbar ist.“ (dok.at)
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und Spielboden Dornbirn.