Sieben Menschen setzen sich mit dem schweren Erbe und Vermächtnis ihrer Eltern und Großeltern auseinander. Einige entstammen aus einer Generation von NS-Tätern, andere aus einer Generation von Nazi-Opfern. Sie tragen die Schuld und Last auf ihren Schultern: Da ist zum Beispiel ein Chemiker, dessen Vater Polizeiführer bei den berüchtigten Einsatztruppen war, durch die tausende von Menschen rücksichtslos ermordet wurden, und eine Therapeutin, deren Vater ein SS-Mann mit hohem Dienstgrad war, sowie ihr jüdischer Kollege, dessen Großeltern von Nazis in den Konzentrationslagern ermordet wurden. Auch der Sohn der Therapeutin nähert sich der Familiengeschichte – aber aus filmischer Sicht und dadurch mit einer gewissen Distanz, während eine junge Israelin nach Deutschland reist und als Enkelin von Holocaust-Überlebenden nach dem „Warum“ sucht. Sie arbeitet als Guide in der Gedenkstätte „Topografie des Terrors“.
Dokumentarfilm, Deutschland 2017, 108 min, Deutsche Originalfassung, Regie: Christoph Hübner und Gabriele Voss
„Der Film lässt sich Zeit für die Gespräche mit den Betroffenen und so gelingen große auch emotionale Momente, (…). Nicht nur zeigt der Film auf hochberührende Weise und ganz ohne Pathos, wie tiefgreifend die Last der Schuld und die Last der Opfer auch auf den Schultern der nachfolgenden Generationen ruht. 'Nachlass' ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und dazu eine ebenso wichtige Mahnung an das Hier und Jetzt.“ (Filmbewertung.de)
„Frei von jedem Voyeurismus und in starkem Kontrast zu reißerischen 'Oral History'-Formaten eröffnet diese formal-ästhetisch strenge Anordnung dramaturgisch den Raum, weil sie sehr viel Zeit lässt und schnelle Antworten damit überflüssig macht.“ (filmdienst.de)
„'Nachlass' lädt zur tiefgreifenden Reflexion über unsere Erinnerungskultur und ihre Unerlässlichkeit ein – auch nach dem Ableben der letzten Zeitzeugen der Shoah.“ (dokfest-muenchen.de)
Verleih: filmkinotext.de
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und Spielboden Dornbirn.