Muse ist eine britische Rockband, die 1994 in Teignmouth, Devon (England) gegründet wurde. Die Band besteht aus Matthew Bellamy (Gesang, Gitarre, Klavier und Keyboards), Christopher Wolstenholme (E-Bass) und Dominic Howard (Schlagzeug und Percussion). Muse verbindet stilistisch Alternative, Hard und Progressive Rock sowie klassische Musik und Electronica und bildet damit das Subgenre New Prog.
Die einzelnen Mitglieder von Muse waren in den frühen neunziger Jahren zunächst Mitglieder in verschiedenen Bands, während sie das Teignmouth Community College besuchten. Unter dem Namen Rocket Baby Dolls nahmen Muse 1994 an einem lokalen Battle of The Bands teil und gewannen unerwarteterweise. Kurz darauf entschieden sich die Bandmitglieder, auf ihre Universitätspläne zu verzichten, ihre Jobs zu kündigen, den Namen in Muse zu ändern und aus Teignmouth fortzuziehen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die Band hauptsächlich von der Rockmusik der frühen neunziger Jahre beeinflusst, überwiegend aus Amerika. Die Band war besonders fasziniert von Grunge und wollte eine Alternative zum höchstpopulären Britpop bieten. Nach einer Reihe von Konzerten in London und Manchester, bei der die Band nach einem Markt für ihre Musik suchte, traf die Band Dennis Smith, der ein Aufnahmestudio namens Sawmills in Cornwall, England besaß. Dieses Treffen führte zu den ersten "richtigen" Studioaufnahmen, welche unter dem Namen Muse als EP auf dem zu Sawmills gehörenden Label Dangerous veröffentlicht wurde. Den großen Durchbruch schafften Muse mit ihrer zweiten EP namens Muscle Museum, die die Aufmerksamkeit des britischen Journalisten Steve Lamacq und der wöchentlich erscheinenden britischen Musikpublikation NME auf sich zog. Nach der Veröffentlichung der EP mitbegründete Dennis Smith den Musikproduzenten Taste Media, welcher die ersten drei Alben von Muse herausbrachte. Dies war sehr wichtig für die Band, da sie somit die Individualität ihrer Musik behielt.
Mit der zweiten EP erzielte Muse einen kleinen Erfolg. Während die britischen großen Plattenfirmen noch zögerten, Muse einen Vertrag anzubieten (der Klang der Band war ihnen zu nah an Radiohead), schlugen die Amerikaner schneller zu: Die Plattenfirma Maverick Records gewährte Muse auf Konzerten ein paar Auftritte, um sie schließlich Ende 1998 unter Vertrag zu nehmen. Nach ihrer Rückkehr aus Amerika organisierte Taste Media Verträge mit verschiedenen Plattenfirmen in Europa und Australien.
Man wandte sich an John Leckie, dem Produzenten von Radioheads einflussreichem Album The Bends, damit er bei der Aufnahme des ersten Albums Showbiz helfe. Das Album zeigt die weiche Seite der Band. Die Liedtexte enthalten Hinweise auf die schwere Gründungszeit in Teignmouth.
Im Anschluss an die Veröffentlichung spielte Muse als Vorband bei Savage Garden in den Vereinigten Staaten. In den Jahren 1999 und 2000 spielte Muse auf mehreren Festivals in Europa und gab Konzerte in Japan und Australien. Es etablierte sich eine beträchtliche Fangemeinde in Westeuropa, vor allem in Frankreich.
Die Band fing auf Druck der Plattenfirma an, an ihrem zweiten Album Origin of Symmetry zu schreiben. Bei diesem Album waren Muse innovativer und experimentierfreudiger als bei Showbiz, es gab einen dunkleren Ton und einen ausgeprägteren Rocksound, der durch Wolstenholmes schweren, synthetischen Bassklang geprägt wurde. Muse experimentierten mehr, auch mit ungewöhnlichen Musikinstrumenten wie der Kirchenorgel, und Dom baute sein Standard-Rock-Schlagzeug aus. Es wurden auch vermehrt hohe Töne eingesetzt sowie Bellamys ausgeprägte Klavierfähigkeiten, die durch die Werke von Pianisten der Romantik wie Sergei Rachmaninow beeinflusst wurden.
Neben den Elementen aus Klassik und Romantik überraschte das Album auch mit gefinkelten Gitarrenriffs. Bellamy nennt Jimi Hendrix und Tom Morello (Rage Against the Machine, ehem. Audioslave) als die Personen, die sein Gitarrenspiel besonders beeinflusst hätten.
Muses exzentrischer Rockstil wurde oft mit dem von Queen verglichen. Bellamy sagte selbst, dass Queen-Frontmann Freddie Mercury ihn beim Schreiben der Lieder besonders beeinflusst habe.
Der Erfolg dieses Albums hätte Muse auch auf dem amerikanischen Markt etablieren können. Ironischerweise erreichte Origin of Symmetry vorerst nicht die amerikanischen Plattenläden. Die Plattenfirma Maverick hatte Zweifel hinsichtlich Bellamys Stimme (sie wurde als nicht radiokompatibel erachtet) und fragte Muse, ob sie ein paar ihrer Lieder vor ihrem Verkauf in den USA umschreiben würden. Die Band wies die Forderung zurück und trennte sich anschließend von Maverick (das Album wurde 2005 dann doch auf dem amerikanischen Markt veröffentlicht, allerdings von Warner).
Quelle: Wikipedia