Vortrag
Änne Söll: „Das Sexuelle ist jene Axe, um die sich alles dreht“ - Rudolf Wackers Sammlung von Sex-Graffiti als intime Ethnologie
Graffiti stehen seit 1900 im Mittelpunkt des künstlerischen und ethnologischen Interesses. Neben Künstlern wie Picasso und Brassai, kopierte und sammelte Rudolf Wacker in den späten 1920er Jahren sexuell explizite Zeichnungen, die er in öffentlichen Toiletten in Österreich und der Schweiz fand. Im Vortrag wird Wackers Graffiti-Sammlung vorgestellt, analysiert und die Verbindungen zu ethnologischen sowie sexologischen Ansätzen der Zeit herausgearbeitet. Wie wurden von Wacker sexuelle Praktiken gezeichnet, gesammelt und angeordnet, um uns seine Vision einer sexuellen Welt frei von moralischer Bewertung zu zeigen?
„Ich neige sehr zu dieser ‚sexualistischen Weltanschauung‘“. Rudolf Wacker
Veranstalter: Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek in Kooperation mit dem vorarlberg museum
Foto: Franz-Michael-Felder-Archiv
Rudolf Wacker: Mappe „Sex“. Privatbesitz