Irrungen und Wirrungen der Musikgeschichte
Referent: Axel Brüggemann - Musikjournalist
Oft ist große Kunst visionärer als ein großer Teil ihres Premieren-Publikums. Kein Wunder also, dass viele Uraufführungen für Irrungen und Wirrungen gesorgt haben – und erst im Laufe der Geschichte zu Klassikern wurden. Axel Brüggemann beginnt seinen Vortrag mit einem Streifzug durch die großen Eklats der Musikgeschichte und verfolgt ihre Auswirkungen auf die Rezeptionsgeschichte. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit der Frage, dass Musik – besonders die klassische Musik – immer auch zwei Schöpfungsakte hat: Die Komposition an sich und ihre stets erneute Interpretation in allen Gegenwarten. Musik steht also immer mit einem Bein in der Vergangenheit, mit dem anderen in unserer Zeit. Auch hier kommt es immer wieder zu Eklats und Skandalen – zu Irrungen und Wirrungen.
Brüggemann spricht darüber, dass jede Interpretation von Musik – egal, ob durch Dirigenten oder Regisseure – immer auch eine Brücke aus der Gegenwart in die Vergangenheit darstellt. Die Beethoven-Interpretationen von Furtwängler, Karajan, Harnoncourt oder Petrenko verraten also nicht nur viel über Beethoven, sondern mindestens so viel über die Moden und Visionen der Zeit von Furtwängler, Karajan, Harnoncourt oder Petrenko.
In seinem Vortrag beschreibt Brüggemann die Bedeutung von innovativen Kompositions-Ideen, aber auch ihre Auswirkungen auf die folgenden Generationen, in denen einstige Skandale immer wieder aufs Neue interpretiert und befragt werden. Ein spannender Ritt durch die Skandale und Aufregungen der Musikgeschichte und die allgegenwärtige Aktualität von musikalischen Interpretationen.
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