Ausstellung mit gleichnamiger Publikation von Markus Braunger
noch bis Juni 2024 - im Montafoner Heimatmuseum
„Nichts ist stetig - nur der Wandel“
In den vergangenen Jahren hat Markus Braunger das Montafon auf den Spuren historischer Fotografien neu erkundet und zahlreiche Vergleichsbilder aufgenommen. Beobachtung, Wahrnehmung und Vergleich des Ist- mit dem historischen Zustand offenbart Veränderungen in der Landschaft sehr deutlich. Im urbanen Raum, wie hier in Schruns, sieht man binnen weniger Jahrzehnte, was der Mensch geschaffen, was aus Grün- und Ackerland geworden, wie Siedlungsraum gewachsen, Bebauung verdichtet wurde. Aber auch die Natur zeigt ihr unablässiges Werden und Vergehen, Waldgrenzen verschieben sich, Bäume wachsen, sterben ab, Naturkatastrophen fordern ihren Tribut. Dieses eindrückliche Wechselspiel und Wirken veranschaulichen die vergleichenden Fotografien.
Die historische Perspektive des Fotografen von damals einzunehmen, ist immer ein Annäherungsversuch – einerseits fehlt dafür oft das Verständnis, das Wissen oder auch die Empathie für die Lebenswelt der Menschen von damals, andererseits steht man manchmal auf der Suche nach dem Standort unmittelbar in einem Wald.
Die Versuchung, beim Betrachten der Bilder in folkloristischen Schwärmereien zu verharren, ist naheliegend, doch unsere Vorfahren mussten der Landschaft ihre Lebensgrundlage oft sehr mühsam abringen. Ihnen gebührt Respekt für ihre Leistung, für ihre Schritte, die uns heute ein Leben in Wohlstand erst ermöglichen. Es gilt, diesen Respekt auch der nächsten Generation entgegenzubringen, indem wir achtsam mit Boden und Umwelt umgehen.