Strukturen im Wandel und Entwicklungsabläufe von Daseinsformen, vor allem im organischen Bereich, stehen im Zentrum des künstlerischen Interesses der Liechtensteiner Künstlerin Carol Wyss. Dies zeigte sich bereits in frühen Werken, wenn sie von technischen Gegenständen ausgehend durch künstlerische Transformation zu organisch anmutenden Formen gelangte. Schliesslich entdeckte sie die Teile des menschlichen Skeletts als unerschöpfliches Formenrepertoire und entwickelte daraus ihr spezifisches künstlerisches Vokabular, auf dem seither die vorwiegend mit druckgrafischen Mitteln erschaffenen zwei- und dreidimensionalen Werke und Installationen basieren.
Dabei kommt der Abstraktion eine wesentliche Bedeutung zu. Ohne die formale Herkunft leugnen zu wollen, soll diese so weit führen, dass sie den Werken einen mehrdeutigen Interpretationsspielraum lässt und Vordergründigkeit vermeidet. So entstehen Werkserien, die teils Gegenständliches erkennen lassen, stark abstrahiert aber nur noch assoziativ einen Bezug zum Organischen, Botanischen oder Landschaftlichen erkennen lassen.