Kuratiert von Yvonne Rüscher
Die österreichische Künstlerin Claudia Larcher entführt die Besucher:innen in ihrer Ausstellung «Hallucinations» in eine Welt, in der die Grenze zwischen analoger Wahrnehmung und digitaler Kreation verschwimmt. Larchers filmische Arbeiten untersuchen die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und greifen den Begriff «Halluzinationen» auf, der in der KI-Forschung verwendet wird, um Fehlinterpretationen von Daten durch Algorithmen zu beschreiben. So entstehen Reflexionen über die Grenzen digitaler Technologien in der Kunst. In «Me myself and I» (2021) verschmelzen 350 analoge Selbstporträts mithilfe eines KI-Algorithmus mit Texten, die aus Chatbot-Dialogen generiert wurden, und thematisieren die Fragmentierung des Selbst im digitalen Zeitalter. Mit dem Projekt «KI und die Kunst der historischen Neuinterpretation» (2023) untersucht Larcher die Voreingenommenheit von KI in der Geschichtsschreibung. In «Das grosse Baumstück» (2022) kombiniert sie lebensechte Darstellungen von Bäumen mit KI-generierten Landschaften und erforscht unsere Beziehung zur Natur.