In diesem „Märchen aus der Kryptowelt“ von Natalie Baudy beobachtet Satoshi Nakamoto, der Erfinder der ersten Kryptowährung „Bitcoin“, vom Mond aus, wie sich eine illustre 11 köpfige Schar an Glückssucher*innen auf den Weg macht, das nächste „große Ding“ nach Bitcoin zu erfinden. Ihre – oder besser unsere – finanzkapitalistische Wirklichkeit – die sich immer mehr in das Digitale verlegt – beschreibt Baudy durch surreale und bildgewaltige Märchenbilder. Im Kontrast dazu wird dieses Märchen von einem rasenden Tech-Kapitalismus vorangetrieben. Die Gier der Glückssucher*innen und ihr (Un)Vermögen bringen Satoshi Nakamoto oben auf dem Mond zum Weinen. Er wollte der Menschheit mit seinen Bitcoins ja nur Unabhängigkeit, Transparenz und Gerechtigkeit bringen, und dann das! Seine Tränen fallen durchs All und lösen im Silicon Valley dem Epizentrum des Tech- Kapitalismus eine Flutwelle aus. Egal ob digitale oder handfeste Finanzversprechen, der Goldesel als Allegorie für das Lebensglück ist nur ein weiteres Glücksversprechen des Kapitalismus, das sich als Märchen entpuppt. Ein phantastisches Stück über Fischer und Frösche, fehlende Passwörter und ein Märchen am Beginn des Zeitalters des Tech-Kapitalismus.
Das Stück entstand im Rahmen des Drama Lab der Wiener Wortstaetten. https://www.wortstaetten.at/projects/drama-lab-2023/
Eine Koproduktion mit UNPOP, dem Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung.
mit Hubert Dragaschnig, Johannes Gabl, Sabine Lorenz, Helga Pedross, Caroline Hochfelner, Nurettin Kalfa, Barbara Novotny, Anwar Kashlan, Carmen Jahrstorfer, Diana Kashlan, Suat Ünaldı, Julia Loibl
REGIE Stephan Kasimir | AUSSTATTUNG Caro Stark | LICHT Matthias Zuggal | DRAMATURGIE Augustin Jagg