Im Rahmen des ERINNERN:AT Jahresschwerpunkts „Der Genozid an den Roma & Sinti“ wird zwischen Juni und November 2024 in mehreren Bundesländern der Film „Wankostättn" mit anschließendem Filmgespräch gezeigt. In Vorarlberg findet die Filmvorführung am 1. August in Bregenz statt.
Der Dokumentarfilm basiert auf Interviews, die Karin Berger 1997 mit Karl Stojka geführt hat. Als zwölfjähriges Kind wurde er 1943 mit seinen fünf Geschwistern in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Er hat überlebt, so wie seine jüngere Schwester Ceija Stojka, die Karin Berger schon früher in zwei berührenden Filmen porträtiert hat.
Im Gehen erzählt Karl Stojka von seiner Kindheit auf der „Wankostättn“ in Wien, wo sich bis 1941 ein großer Lagerplatz der Roma:nja und Sinti:zze befand. Auf schwarzweißen Fotos, die von den Nationalsozialisten zur Erfassung gemacht wurden, sind die Lagerwiese, die Pferdewägen, vor allem Kinder und Frauen zu sehen. Durch die erzählten Erinnerungen werden die im Film nur kurz gezeigten Bilder der „Wankostättn“ in ein starkes, eigenes Erinnerungs-Bild von Karl Stojka übersetzt.
Die Veranstaltung beginnt mit einem Grußwort von Judith Reichart, Leiterin der Abteilung Kulturservice und Veranstaltungen, Stadt Bregenz. Es folgt eine Einführung ins Thema mit regionalhistorischem Bezug durch den Historiker Severin Holzknecht. Nach dem 37-minütigen Film diskutieren Expertinnen und Experten sowie Akteurinnen und Akteure aus den Bundesländern.
Im Anschluss an die Filmvorführung in Vorarlberg sprechen Johannes Spies (ERINNERN:AT Vorarlberg), Severin Holzknecht (Historiker) und Andrea Härle (ehem. Geschäftsführerin Romano Centro).