Ernesto Cardenal, Dichter, (suspendierter) Priester und Revolutionär aus Nicaragua, kämpft seit mehr als einem halben Jahrhundert für eine gerechtere Welt. Als Priester, der das Paradies nicht im Jenseits sucht. Als Dichter, dessen Verse politisch sind. Und als politischer Mensch, der die Welt als Ganzes in den Blick nimmt.
Während seiner letzten Tournee im November 2014 sprach Ernesto Cardenal auch immer wieder eine aktuelle Problematik in Nicaragua an: Die jetzige Regierung unter Präsident Daniel Ortega hat - ohne zuvor die eigene Bevölkerung zu konsultieren - einem chinesischem Unternehmen die Genehmigung zum Bau eines interozeanischen Kanals erteilt, der für Nicaragua und die gesamte mittelamerikanische Region und darüber hinaus katastrophale ökologische Folgen hätte. Auch das Archipel der von Cardenal gegründeten christlichen Gemeinschaft von Solentiname würde dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen.
Auf Grund des großen Interesses an diesem Thema hat sich Ernesto Cardenal deshalb entschlossen, im Rahmen einer besonderen Lesereise durch Österreich und Deutschland (Auftakt am Freitag, dem 27. Februar 2015 in Bregenz, Kreuzkirche am Ölrain) über die drohenden Gefahren zu informieren.
Begleitet wird er dabei von Musikern der Grupo Sal - gemeinsam mit Ernesto Cardenal präsentieren sie ein Programm, dessen Texte sich vor allem mit der tropischen Landschaft des großen Sees von Nicaragua und seiner Inselwelt befassen (Übersetzung ins Deutsche: Lutz Kliche)