Ein älterer Herr aus Tirol betritt ein chinesisches Lokal in Wien. Dort bedient ihn ein junger Kellner, der schon lange in Österreich lebt.
Der Alte erzählt dem Jungen von seinem Sohn, der soeben nach China übersiedelt ist. Im Rückblick auf sein eigenes Leben und sein kleines Dorf beginnt er die Entwürfe seiner Existenz als Vater und „einfacher“ Bürger, der seine Heimat selten verlassen hat, anzuzweifeln. Die Abreise seines Sohnes nach China konfrontiert ihn mit sich selbst, mit seinen Versäumnissen und mit einer gut vernetzten Welt, die er nicht kennt und an die er seinen Sohn verloren hat. Über das "Reich der Mitte" zu reden, bedeutet aber auch die Möglichkeit für ihn, vor dem Hintergrund globaler Machtverschiebungen gemeinsam mit dem jungen Zuhörer die Voraussetzungen für ein kleines, privates Reich persönlicher Begegnung zu erschaffen.
Uraufführung
Regie: Augustin Jagg Bühne / Licht: Stefan Pfeistlinger
mit Günter Baumann, Benedikt Uy