GEORG KREISLER, geboren 1922 in Wien, gestorben am 22. November 2011 in Salzburg, war Musiker, Komponist, Autor, Poet und Kabarettist. Als literarisch-musikalisches Genie prägte er das kulturelle Leben Österreichs mit einer Mischung aus Scharfsicht, Sarkasmus und Heiterkeit. Dass der ihm eigene „schwarze Humor“ bereits in jungen Jahren stark ausgeprägt war, verwundert nicht, musste Kreisler doch als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts schon im Alter von 16 Jahren mit seinen Eltern in die USA emigrieren. Erst 1955 kehrte er nach Österreich zurück.
SEIN MULTITALENT wird im Nachruf der Journalistin und Schriftstellerin Eva Menasse treffend beschrieben: „Er konnte mit Melodien und Musikstilen machen, was er wollte. Mit den Worten sowieso. Sie standen ihm biegsam und demütig zur Verfügung wie dem Wettermacher die Elemente. Er beherrschte alle Versmaße und die aberwitzigsten Methoden, zu reimen. Seine Lieder sind immer mehrdimensional; er paarte in der Sprache wie in der Musik gern die Gegensätze; er konnte grotesk kalauern und blödeln und dabei tieftraurig sein, er konnte scharf kritisieren und war dabei immer gewitzt. Er stellte schmelzende Klänge zu ätzenden Sätzen und umgekehrt, er ließ Klavierläufe verrückt spielen, während er mit harmloser Stimme hinterfotzige Geschichten zum Besten gab . . . Aber eigentlich braucht man einem Meister der Worte keine anderen Worte anheften wie Auszeichnungen oder Orden – von denen er übrigens im Leben skandalös wenige bekommen hat. Wir sind heute schließlich nicht hier, um uns von Georg Kreislers Werk zu verabschieden. Denn dieses Werk bleibt uns, er hat es uns geschenkt und hinterlassen, in seiner ganzen Brillanz und Größe . . .“
Studierende von Cordelia Höfer-Teutsch spielen „Fünf Bagatellen“
und „Drei Klavierstücke“ von Georg Kreisler
Gast: Sherri Jones, Klavier